Floyd ist eine einfache Sprache für die Programmierung von Adventurespielen. Diese Hilfe erklärt die Bedienung des Interpreters, der in Floyd geschriebene Spiele ausführt. Weitere Informationen über Floyd, darunter auch die Dokumentation der Sprache, finden sich unter www.oliver-berse.de.
Das Spielgeschehen läßt sich mit Eingaben steuern, die als Befehle formuliert werden:
>UNTERSUCHE DIE INSTRUMENTE >GEHE NACH SÜDEN >NIMM ALLES
Die Groß- und Kleinschreibung spielt dabei keine Rolle. Umlaute können auch ausgeschrieben werden. So wird z.B. auch SUEDEN statt SÜDEN verstanden. Werden mehrere Befehle in einer Zeile geschrieben, müssen sie durch einen Punkt getrennt werden:
>UNTERSUCHE DIE INSTRUMENTE. GEHE NACH HINTEN
Einige häufig gebrauchte Befehle lassen sich auch abkürzen:
>ROBOTER, GEHE IN DEN CONTAINER
Die wörtliche Rede wird in doppelte Anführungszeichen gestellt:
>"Hallo" >SAGE "Hallo" ZU DEM ROBOTER >ROBOTER, "Hallo" >FRAGE COMPUTER NACH "Irgendwas"
Befehle, die an einen Charakter im Spiel gerichtet und von ihm ausgeführt werden sollen, werden also ohne Anführungszeichen geschrieben. Soll dem Charakter aber in einem Gespräch beliebiger Text mitgeteilt werden, muß dieser Text in Anführungszeichen stehen.
Beliebig viele Objekte können in Aufzählungen durch Kommas und das Wort "und" getrennt werden:
>NIMM DAS KABEL, DIE PLATINE UND DEN RAUMANZUG >NIMM ALLES AUSSER DER PLATINE UND DEM RAUMANZUG
Mit der Tab-Taste lassen sich Objektnamen vervollständigen, wenn ihre Anfangsbuchstaben getippt wurden. Aus den Buchstaben "Des" wird nach Drücken der Tab-Taste z. B. "Desoxyribonukleinsäure", wenn es im Spiel ein gleichnamiges Objekt gibt.
Alle Eingaben werden in einer Liste gespeichert, die mit den Tasten Cursor-Unten/Oben durchsucht werden kann. Mit Return läßt sich eine Eingabe aus der Liste wiederholen.
Metakommandos beeinflussen das Spielgeschehen nicht direkt, sondern dienen z.B. dem Speichern von Spielständen etc. Floyd kennt folgende Metaommandos:
>UNTERSUCHE ROTE TASTE ... >DRÜCKE SIE
Diese Kommandos werden nicht in der Eingabeliste gespeichert.
In der Standardbibliothek sind zusätzlich noch folgende Kommandos definiert. Sie können in ihrer Funktion von Spiel zu Spiel variieren oder ganz fehlen.
Startet ein gespeichertes Floyd-Programm. Dabei kann es sich um ein Programm im Quelltext oder um eine kompilierte Programmdatei handeln. Quelltextdateien für Floyd müssen die Dateinamenserweiterung .floyd tragen. Wenn sie kompiliert werden, erhalten sie die Erweiterung .floydc.
Lädt einen gespeicherten Spielstand und setzt das Spiel an der entsprechenden Stelle fort. Wenn noch kein Spiel gestartet wurde, wird das zu dem Spielstand passende Programm automatisch gestartet. Wenn der ausgewählte Spielstand nicht zu dem gestarteten Programm (oder nicht zu der gleichen Version) paßt, wird eine entsprechende Meldung ausgegeben.
Speichert den aktuellen Spielstand, wenn ein Spiel gestartet wurde. Eine Spielstanddatei trägt die Erweiterung .floyds.
Ein Skript ist eine einfache Textdatei (mit beliebigem Namen), aus der Floyd die Eingabe Zeile für Zeile auslesen kann. Statt von der Tastatur kann die Eingabe somit auch aus einer Datei gelesen werden. Besonders längere, immer gleiche Folgen von Anweisungen lassen sich bequem durch ein Skript ersetzen.
Um ein Skript auszuführen, muß das entsprechende Spiel schon gestartet sein. Wichtig ist, daß jede Zeile der Datei nur eine Eingabe enthält. Die Groß- und Kleinschreibung bleibt unberücksichtigt. Ein Beispiel:
U INSTRUMENTE HINTEN U ROBOTER ROBOTER, GEHE IN DEN CONTAINER
Zeigt Autoren die Anzahl der in einer Quelltextdatei vorhandenen Klassen, Funktionen und Variablen.
Beendet Floyd. Wenn ein Spiel noch nicht gespeichert wurde, erscheint vorher eine Sicherheitsabfrage.
Hier lassen sich die Bildschirmfarben, die Schriftart, der Zeichensatz der Cursor und die Menüdarstellung einstellen. Der Zeichensatz sollte immer dem der geöffneten Quelltextdatei entsprechen. Wenn statt Umlauen seltsame Sonderzeichen angezeigt werden, kann hier der entsprechende Zeichensatz eingestellt werden. Compilierte Dateien (.floydc) weden immer automatisch im Format UTF-8 gespeichert und gelesen.
Kompiliert eine Quelltextdatei (*.floyd). Dabei wird der Quelltext um überflüssige Leerzeichen, Zeilenumbrüche und Kommentare bereinigt. Zusätzlich wird die Datei noch mit einem Datumsstempel der Form JJMMTT versehen, der als Versionsnummer dient. Wenn die Quelltextdatei mit #include weitere Dateien einbindet, werden diese auch in die kompilierte Datei eingebunden. Die kompilierte Datei (*.floydc) ist für den Spieler unlesbar und wird auch schneller gestartet und ausgeführt als die Quelltextdatei.
Formatiert eine oder mehrere Quelltextdateien. Dabei werden einzelne Codeabschnitte mit Tabulatorzeichen eingerückt. Dies dient nur der besseren Lesbarkeit des Quelltextes und hat keine Auswirkung auf die Programmausführung.
In der Dateiauswahl können mit der Strg-Taste mehrere Grafikdateien im PNG-Format ausgewählt werden, die dann in die Datei grafik.images kopiert werden. Aus dieser Datei kann Floyd Grafiken lesen und in einem Spiel darstellen. Das genaue Vorgehen wird in der Dokumentation beschrieben.
Speichert alle in einer Quelltextdatei zwischen Anführungsstrichen stehenden Texte in einer Textdatei. Ihr Name besteht aus t_ gefolgt von dem Namen der Quelltextdatei. Mit dieser Textdatei und einer Textverarbeitung bzw. Rechtschreibprüfung lassen sich Tippfehler leicht aufspüren.
Ruft den Debugger auf, mit dem Autoren den Ablauf ihrer Quelltextdateien verfolgen können.